Unsere Matthiasbruderschaft
1980: Wie alles begann
Mit Aufnahme seiner Tätigkeit in Traar hat Pastor Beckers das Morgengebet am Freitag eingeführt. Es haben sich regelmäßig um 6:00 Uhr morgens 5-10 Jugendliche mit Pastor Beckers im Pfarrheim eingefunden und zusammen gebetet, gesungen, meditiert und vor allem anschließend gemeinsam gefrühstückt. In dieser Runde kam erstmals die Idee einer Fußwallfahrt zum Grab des Hl. Matthias nach Trier auf, die Pastor Beckers schon in seinen früheren Pfarreien ins Leben gerufen hatte. Erstmals wurde diese Idee dann vom 15. bis 18. Mai 1980 von acht Jugendlichen, Herrn Tenberken aus Traar und Pastor Beckers durchgeführt. Dabei waren: Sabine und Erika Kaul, Annemarie Gerits, Andreas v. Eyk, Georg Weber, Regina Oehlers, Martin Giesberts und Petra Pasch, dazu als Ortskundiger Herr Tenberken und als geistliche Leitung Herr Pastor Beckers.
Der Originalbericht dieser 1. Wallfahrt ist im Pfarrbrief von Mai 1980 nachzulesen!
Mit einem Bulli ging es nach der Messe in Traar los Richtung Nürburgring, von dort dann zu Fuß am 1. Tag bis Üdersdorf. Wir sind gelaufen, gelaufen, gelaufen, und abends erst spät unserem Ziel, dem Jugendzentrum in Üdersdorf angekommen. Dort wurde dann noch gekocht, Duschen gab es keine, geschlafen wurde auf Luftmatratzen.
Am zweiten Tag ging es weiter nach Bruch, zehn Stunden Wanderung bei herzlichem Wetter einschließlich Durchqueren der Lieser barfuß und Besuch in Himmerod. Am frühen Abend erreichten wir unser Quartier in der Grundschule von Bruch. Dort gab es eine Grundschul- angepasste Toilette mit einem Handwaschbecken von der Größe einer Salatschüssel zur Körperpflege! Immerhin hatten wir dort zwei Schlafräume in den Klassenzimmern, die wir kurzerhand mit einem Luftpumpenschlauch durch ein Loch in der Wand verbunden haben.
Nach einer eher kurzen Nacht und erneut langen Wanderung erreichten wir am Samstag gegen 18.00 Uhr die Abtei. Dort haben wir nach dem Einzug zusammen mit der Gruppe aus damals noch St. Stephan/Krefeld in der Krypta einen Gottesdienst gefeiert und an der Lichterprozession teilgenommen.
Das Pilgerhochamt am Sonntagmorgen in der Kirche war bei der ersten Teilnahme damals ein unheimliches Erlebnis.
Von dieser ersten Wallfahrt haben wir zurück in Traar so begeistert berichtet, dass wir 1981 schon mit 36 Teilnehmern, 18 Jugendliche und 18 Erwachsene, zum Hl. Matthias losgepilgert sind. Die Jahreslosung lautete: „Ich weiß, an wen ich glaube”.
Damals sind wir erst nachmittags gegen 15.30 Uhr in Kehlberg gestartet, haben erst um 20.30 Uhr unser erstes Etappenziel in Üdersdorf erreicht. Auch am Freitag waren wir bis abends 20.00 Uhr nach Dreis auf den Beinen. Wir Jugendlichen haben dann so spät noch zusammen mit Pastor Beckers in unserer Unterkunft eine hl. Messe gefeiert. Der Tiefpunkt wurde dann am Samstag mit einem 1,5 stündigen Umweg erreicht, so dass wir erst am Abend gegen 19.30 Uhr in der Abtei ankamen. Aber auch dann haben wir noch eine hl. Messe gefeiert!
Sonntag haben wir dann nach dem Pilgerhochamt ein Mittagessen improvisiert: es gab in Einkochkesseln mitgebrachtes Fleisch, dazu aus Käseecken geschmolzene Käsesoße a la Matthias und zum Nachtisch Schokoladenpudding nach Trierer Art aus Nuspli, Kaffeeweißer, Wasser und Mehl.
Von da an wuchs die Wallfahrt von Jahr zu Jahr, 1988 waren wir beispielsweise mit über 80 Pilgern unterwegs. Auch der anfangs noch oft chaotische Ablauf hat sich im Laufe der vielen Jahre zu einer ruhigen, guten Mischung aus Besinnung, Stationes, Stille und Wandern mit Gesprächen entwickelt.
Wir “Begründer” wünschen uns noch eine lange Fortsetzung der Matthiaswallfahrt der Bruderschaft Traar und immer wieder begeisterte, engagierte Teilnehmer für die kommenden Jahre. Wir freuen uns, dass unsere Erstpilgertour von 1980 eine so lange und für uns prägende Geschichte in Bewegung setzen konnte.
Petra Steeg und Martin Giesberts (Beitrag zum 40jährigen Jubiläum 2023)
2023: 40 Jahre St.Matthiasbruderschaft Krefeld-Traar
Ein bewegendes Ereignis war die Feier unserer 40jährigen Zugehörigkeit zur Erzbruderschaft St. Matthias in Trier.
Nach einem sehr schönen und würdigen Festgottesdienst in St. Josef wurde dieses besondere Jubiläum unter großer Beteiligung von ehemaligen und aktiven Pilgern, sowie vielen Interessierten und Freunden mit einem Festakt und frohen Stunden der Erinnerungen und Begegnungen gefeiert. Dazu lud eine umfangreiche Fotoausstellung und manches Stöbern durch alte Pilgerbücher und -dokumente ein.